Seit 1995 auf Entdeckungsreise

Vom Nein in der Erziehung zum alltäglichen Nein unter Erwachsenen.

In meiner Beratung von Pflege- und Adoptivfamilien seit 1995 begegnete ich immer wieder dem Phänomen, dass schon das geringste Nein gegenüber beziehungsverunsicherten Kindern zu einer Eskalation derer führte. Es lag auf der Hand, dass das Nein für sie mehr bedeutet hatte, als es von den Erziehern und Eltern gedacht war, und ihre Reaktion auch mehr als eine Frustration darstellte, weil ihr Fehlverhalten eingeschränkt werden sollte und auf das richtige Verhalten hingewiesen wurde.

Stattdessen löste das einfache Nein, wie geschickt oder ungeschickt es auch gesagt wurde, tiefe Ablehnungs- und Misstrauensgefühle aus, so dass das Kind sein Folgeverhalten nicht mehr steuern konnte. Das führte in der Regel wiederum zu nicht förderlichen Gegenreaktionen der Erziehungspersonen.

Es gilt sich dem Kind tröstend und unterstützend zuzuwenden, ohne dabei das Nein zurückzunehmen, bis dann das Misstrauen im Herzen des Kindes sich in Vertrauen wandelt.

Kann es unter Erwachsenen nicht auch manchmal so ablaufen?

Aus den Erfahrungen und dem Nachforschen zu dieser letzten Frage entwickelte sich das Konzept des Verbindenden Nein, ein Nein, das Beziehungen herstellt, Einheit und Stärke schafft, nicht nur in Ehe und Familie, sondern auch im Alltag und Berufsleben.

Und diese Ziele des Verbindenden Nein, Synergie. Vertrauen. Mut., begeistern mich. Seit Jahren vermittle ich dieses Konzept des Verbindenden Nein in Seminaren, Vorträgen und durch Publikationen, auch international, und es bleibt für mich selbst eine bereichernde Herausforderung.